Zum Schluß noch ein Gedicht

Der kleine Schützenbruder

Ich bin noch klein, gerade erst sieben,
hab mein Herz schon dem Schießsport verschrieben,
möchte es erlernen von A bis Z
hab schon öfter geträumt in meinem Bett.
Ich meld' mich an im Schützenverein,
fürs Pusterohrschießenbin ich nicht mehr zu klein,
Jede Woche,ihr werdet es sehen,
werde ich zum Training dann gehen.
Das Pusterohr ist nicht so schwer,
das Zielen auf die Scheibe dagegen sehr.
Ich ziele auf die Zehn, doch leider vorbei,
der Pfeil steckt am Rand, gerad in der Zwei.
Und wieder versuch ich's. Diesmal die Vier,
der nächste Pfeil ist gar nicht auf dem Papier
Sie ist nicht leicht, die Schießsportwelt,
ich hab mir alles vielleichter vorgestellt.
Doch jetzt erst recht, und ihr werdet es sehn,
einmal da treff ich die kleine Zehn!
Viel Zeit ist seit dem vergangen,
als ich mit dem Schießen habangefangen.
Es ging mal rauf und auch mal runter,
mein Schützenherz, das schlägt noch munter.
Fast ein Jahr ist nun vorbei,
der kleine Schützenbruder ist immer noch dabei
hat immer fleißig geübtundprobiert,
hat aufmerksam das 1 x1 dieses Sportes studiert.


Bei der nächsten Übungsstunde dann,
sprach mich meine Trainerin an.
"Kleiner Schützenbruder, nunist es soweit,
bist du für deinen ersten Wettkampf bereit?"
Fast erschrocken sah ich sie an.
Meine innere Stimme sagte mir dann:
sag ja und glaube fest an dich,
dann lässt dasQuäntchen Glück nicht im Stich
Am Sonntagmorgen so gegen Zehn,
saß ich imKlubraum und beobachtete das Geschehn.
Man rief meinen Namen, esgab kein zurück,
nun kleiner Schützenbruder versuch dein Glück.
Das Pusterohr ganz fest in der Hand,
ging ich hinauf zu meinem Stand.
Es war ganz still, meine Augen klar,
von hinten beobachtetemich ein Augenpaar.
Ich steckte den Pfeil fest in den Lauf, holte tief Luft und...?
Dann war es geschehn,
der kleine Schütze schoß seine erste Zehn.
Ich schoss dann noch zweimal die Sieben und die Acht,
ein Blick zur Trainerin, na, wie hab' ich das gemacht?
Lächend verließ ich den Stand,
die Trainerin nahm ganz fest meine Hand.
Die Stunden vergingen, der Wettkampf vorbei,
vergeben waren Platz eins und zwei.
Da rief eine Stimme: "Kleiner Schütze,du bist dabei,
eine große Leistung und dafür Platz drei!".



Langsam ging ich zum Treppchen hin,
da kam es mir bltzschnell in den Sinn,
Dank dir kleine Zehn
wir werden unsbald wieder sehn.

Ich stand auf dem Treppchen, konnt's kaum verstehn,
soviel war am heutigen Tage geschehn.
Die Trainerin nahm mich sanft in den Arm:
"Kleiner Schützenbruder, einmal wird es geschehn,
dann wirst auch du ganz oben auf dem Treppchen stehn".
Ich sah sie an und sagte ganz leis':
"Bin nicht traurig über Platz drei,
bin ja so glücklich, denn ich war dabei,
hab' geschossen meine erste Zehn,
und konnte auch noch auf dem Treppchen stehn.
-sag, kann es noch schöner sein?"
Sie schüttelte lächend den Kopf und sagte nein.
Heut hatte ich das Quäntchen Glück,
ich gebe es gerne an euch zurück,
damit auch ihr könnt einmal sehn,
wie schön es ist, ganz oben zu stehn.



Ich war fast der Letzte, der ging nach Haus,
meine Mutter breitete die Arme aus,
mein Vater gab mir stolz seine Hand,
die Urkunde bekam einen Ehrenplatz an der Wand.
Oft noch werd ich davon träumen,
von diesem schönen Tag.

Doch halt, eins dürft ihr nicht versäumen:
Ob beim Training, Wettkampf oder Spiel,
Zwei Worte nur, euren Trainern bedeuten sie sehr viel

"Vielen Dank"



Leider ist dies nur eine erfundene Geschichte, es ändert aber an der Tatsache nicht, wollt auch ihr einmal auf dem Treppchen stehn, kann es nur mit viel Fleiß und Ausdauer geschehn.

Dieses Gedicht wurde aus dem RSB-Journal 3/2000 des Rheinischen Schützenbundes entnommen

Eingeschickt hat es Manfred Pulver aus Essen. Geschrieben hat es ein Freund, der Schützenbruder Günter Fischer aus Schwanebeck in der Nähe von Halberstadt aus Sachsen-Anhalt. Er hat es für sinen 10-jährigen Enkel geschrieben.